Server-Side Tracking: unsichtbare Präzision für dein Marketing
In der Welt des Webtrackings hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Adblocker, Datenschutzgesetze und technische Einschränkungen machen es schwieriger denn je, wirklich aussagekräftige Nutzerdaten zu sammeln. Während viele Unternehmen noch auf klassisches Tracking im Browser setzen, gehen wir bei INSOR einen Schritt weiter – und setzen gezielt auf sogenanntes Server-Side Tracking mit Matomo.
Das klingt technisch? Ist es auch – aber es hat enorme Auswirkungen auf die Qualität deiner Daten und damit auf die Entscheidungsgrundlagen für dein Marketing.
Was ist Server-Side Tracking – und warum ist es wichtig?
Beim klassischen Tracking (Client-Side) wird ein JavaScript-Snippet auf der Website eingebunden, das jeden Seitenaufruf, Klick oder Formularversand zusätzlich zum Page Load an ein Analyse-Tool wie Matomo oder Google Analytics übermittelt. Doch dieses Verfahren hat ein Problem: es ist abhängig vom Browser des Besuchers.
Immer mehr Nutzer blockieren Tracking-Skripte mit Adblockern oder deaktivieren JavaScript. Auch Datenschutz-Tools wie Consent-Banner verhindern oft, dass überhaupt Daten erhoben werden dürfen (unsere Erfahrung zeigt, dass 90% der Benutzer den Consent nicht geben, wenn man keine Dark-Patterns einsetzt). Die Folge: Deine Statistiken zeigen ein sehr verzerrtes Bild, respektive einfach nur einen Bruchteil des Kuchens.
Server-Side Tracking löst dieses Problem. Die Website selbst, oder genauer gesagt der Webserver, sendet die Daten direkt an Matomo, ohne dass der Browser des Besuchers involviert ist. Dadurch ist das Tracking:
- zuverlässiger (auch bei ausgeschaltetem JavaScript),
- unsichtbar für Adblocker,
- datenschutzfreundlicher (da z. B. keine Cookies gesetzt werden müssen).
Wann lohnt sich Server-Side Tracking?
Natürlich musst du nicht jedes Tracking auf den Server verlagern. In vielen Fällen funktioniert Client-Side Tracking gut genug. Aber es gibt konkrete Szenarien, in denen Server-Side Tracking stärker ist:
- Formulare und Landingpages
Besonders bei sensiblen Formularen (z.B. Kontaktanfragen, Bewerbungen oder Support-Tickets) kannst du durch Server-Side Tracking exakt erfassen, wann jemand ein Formular erfolgreich absendet. Du hast eine 100%ige Trefferquote. Ganz ohne Abhängigkeit vom Browser oder Cookies.
- PDF-Downloads und gated Content
Wenn du Whitepapers, Preislisten oder Reports anbietest, willst du wissen, wie oft diese heruntergeladen werden. Statt den Klick auf den Button zu tracken (was mit Adblockern oft scheitert), kannst du serverseitig den tatsächlichen Download registrieren, und zwar direkt beim Ausliefern der Datei. Auch hier: 100% Trefferquote.
- Interne Plattformen oder Web-Apps
In komplexeren Systemen wie Kundenportalen oder Web-Apps wird oft kein klassischer Seitenaufruf mehr ausgelöst. Die Inhalte laden dynamisch via JavaScript. Hier versagt das normale Tracking oft. Server-Side ist die perfekte Lösung, um dennoch präzise Interaktionen zu erfassen. Dabei wird das Tracking direkt bei API-Aufrufen auf dem Webserver selbst ausgelöst.
- Datenschutzkritische Projekte
Wenn du Projekte für öffentliche Institutionen, Gesundheitsorganisationen oder den Bildungsbereich betreust, ist Server-Side Tracking fast schon Pflicht. Es lässt sich so aufsetzen, dass keine personenbezogenen Daten erhoben werden, und trotzdem wichtige Einblicke möglich sind.
Vorteile aus Sicht von Marketing und Kommunikation
Du fragst dich vielleicht, was dir das Ganze denn bringt, ausser etwas mehr Genauigkeit beim Messen. Es gibt aber noch weitere Vorteile:
- Bessere Datenqualität
Du erhältst vollständige Zahlen. Auch von Besuchern, die sonst unter dem Radar verschwinden. Das betrifft je nach Branche gemäss unserer Erfahrung bis zu 90 % deines Traffics! Gerade wenn dein Zielpublikum technisch versiert ist, wirst du sehr viele User haben, die Werbeblocker installiert haben.
- Weniger technische Abhängigkeiten
Keine Ausfälle, wenn ein Script nicht lädt. Keine falschen Reports wegen Cookie-Bannern oder Consent-Diensten. Jeder Hit auf dem Webserver wird 1:1 getrackt und mit 100%iger Genauigkeit.
- Stärkere Datenschutz-Compliance
Weil keine Cookies nötig sind und du die Daten direkt auf deinem Server kontrollierst, erfüllst du selbst strengste Vorgaben – z. B. vom Schweizer revDSG oder der DSGVO. Und dies ohne Cookie-Consent-Tool Handstände oder dem Einsatz von Grauzonen-Methoden.
Wie funktioniert das technisch?
Ohne technisch zu tief zu gehen: Matomo stellt eine sogenannte Tracking-HTTP-API zur Verfügung. Diese erlaubt es dir, Informationen wie Seitenaufrufe, Aktionen oder Benutzerverhalten direkt per Server-Request an Matomo zu übermitteln.
Ein Beispiel in PHP sieht so aus:
<?php
$endpoint = 'https://analytics.insor.ch/matomo.php';
$site_id = 123;
$rec = 1;
$url = 'https://meineseite.ch/formular&action_name=Formular+abgeschickt'
file_get_contents("$endpoint?idsite={$side_id}&rec={$rec}&url={$url}");
?>
Dieser eine Befehl reicht, um einen vollständigen Tracking-Eintrag in Matomo zu erzeugen, und zwar ganz ohne JavaScript, Cookies oder Browser. Du brauchst hierfür keinen Tracking-Code auf deiner Webseite. Einfach serverseitig, diesen einen Befehl absetzen, und du hast einen Event "Formular abgesendet" in Matomo getrackt.
Natürlich wird das in der Praxis sauber strukturiert und in bestehende Abläufe (z. B. Formulare oder API-Endpunkte) eingebettet. Aber du siehst: Die technische Hürde ist nicht so hoch, wie es klingt. Und damit ist die Implementation auch nicht so teuer, wie man vielleicht befürchten mag.
Kombination mit Client-Side: Das Beste aus beiden Welten
Server-Side Tracking ersetzt nicht immer alles, und das ist auch gut so. Bewegungsdaten wie Scrolltiefe, Klickpfade oder Heatmaps lassen sich nur im Browser erfassen. Unsere Empfehlung: Setze eine hybride Tracking-Strategie ein. Tracke wichtige, strukturierte Ereignisse wie Conversions, Signups oder Downloads serverseitig, und nutze Client-Side-Tracking für das Nutzerverhalten im Frontend. So erhältst du ein vollständiges Bild, ohne auf Datenschutz oder Datenqualität verzichten zu müssen.
Auch Google Ads Conversion Tracking profitiert davon
Ein stark unterschätzter Vorteil von Server-Side Tracking mit Matomo ist die Möglichkeit, Conversions direkt an Google Ads zu übermitteln, und zwar ebenfalls serverseitig. Das bedeutet: Auch wenn ein Nutzer Cookies blockiert oder JavaScript deaktiviert hat, wird der erfolgreiche Abschluss (z. B. Formular, Download, Kauf) trotzdem als Conversion erkannt und korrekt an Google gemeldet. Warum ist das so wichtig? Weil der Google Ads Algorithmus auf diese Daten extrem stark angewiesen ist. Nur wenn er genügend verlässliche und vollständige Conversions sieht, kann er Kampagnen gezielt optimieren, z. B. bei automatischen Gebotsstrategien wie "Ziel-CPA" oder "Conversions maximieren".
Durch die Integration von Matomo und serverseitigem Conversion-Tracking bekommst du also nicht nur bessere Daten für dein Reporting, sondern trainierst auch die Google-KI deutlich effektiver. Das Resultat: höhere Kampagnenleistung, geringere Streuverluste und ein klarer Wettbewerbsvorteil. Dies besonders in Märkten mit starkem Datenschutzfokus wie der Schweiz.
Wie weiter?
Bei INSOR setzen wir Matomo nicht einfach nur ein – wir denken Tracking strategisch und bauen es genau dort ein, wo es wirklich zählt. Das ist der Unterschied zwischen Standard und Massarbeit. Interessiert, wie Server-Side Tracking für dein Unternehmen aussehen könnte? Sprich mit uns: wir zeigen dir gerne, was möglich ist.
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