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Remarketing mit Google Ads und Analytics

Mit Google Remarketing können Sie Besucher ansprechen, die zuvor auf Ihrer Webseite waren, diese aber wieder verlassen haben - zum Beispiel ohne einen Warenkorb abzusenden. Diesen Benutzern können Sie in mobilen Apps, in der Google Suche, oder beim Besuch anderer Websites auf sie zugeschnittene, relevante Anzeigen schalten. Die Technik dahinter nennt sich Remarketing.
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Was ist Remarketing, und wie funktioniert es

Dazu eine kleine Analogie: Angenommen, Sie betreiben ein Geschäft und stellen im Schaufenster ihr neuestes Laufschuh Modell aus. Nun bemerken Sie, dass ein Passant sich diesen Schuh lange ansieht, und danach weiter läuft. Nun wäre es praktisch, wenn Sie diesen Passanten einige Tage später wieder auf Ihren Laufschuh aufmerksam machen könnten. Im realen Leben mit dem Schaufenster ist das sehr schwierig, respektive fast nicht umsetzbar. Im Web ist aber genau dies möglich.

Mittels Remarketing kennzeichnen Sie jeden Benutzer auf Ihrer Webseite mit einem sogenannten Cookie, einer eindeutigen Identifikationsnummer. Diese wird im Browser des Besuchers gespeichert, so dass dieser während einer gewissen Zeit im Web für Sie identifizierbar bleibt.

Da der Besucher nun identifiziert ist, ist es Google möglich, diesem Benutzer in Ihrem Auftrag gezielt Werbung zum damals von ihm angesehenen Produkt auszuliefern - zum Beispiel zum angesehenen Laufschuh. Diese Werbung kann sowohl in der Google-Suche als Text-Anzeige, als Produkte-Anzeige oder auf anderen Websites als Display-Ads (Grafik-Banner) oder in Youtube als Werbung angezeigt werden.

Erstellen der Remarketing Liste

Wenn Sie über ein Google Ads Konto verfügen, so können Sie Ihre Benutzergruppen gezielt aufgrund angesehener Web-Adressen segmentieren. Diesen Kundensegementen lassen Sie dann die dem Segment entsprechende Werbung ausliefern. So zum Beispiel lassen sich Frauen und Männer recht zuverlässig in Gruppen automatisiert einteilen, beispielsweise aufgrund von zuvor angesehenen Produkten.

Bei unserem Laufschuh Beispiel würden Sie in Adwords definieren, dass Besucher der URL www.example.com/laufschuhe der Remarketing Liste "Laufschuh" zugewiesen würden. Ein Benutzer bleibt dann standardmässig 30 Tage lang in dieser Remarketing Liste, bevor er dann automatisch wieder entfernt wird. Diese Zeitlimite dient dazu zu verhindern, dass ein Besucher noch Monatelang die gleiche Werbung angezeigt erhält.

Ablaufdatum eines Remarketing Listeneintrages

Wir gehen standardmässig davon aus, dass wenn nach 30 Tagen kein Kauf erfolgte, der Besucher kein Interesse mehr hat. Entsprechend lässt sich diese Zeitdauer aber auch kürzer oder länger einstellen. Die Maximaldauer beträgt 540 Tage im Display-Netzwerk und 180 Tage im Suchnetzwerk. Zum Beispiel wäre ein Remarketing für Blumen auf den Valentinstag hin mit wenigen Tagen zu versehen, während das Remarketing zum Beispiel für den Autoverkauf auf mehrere Monate zu setzen wäre.

Automatisches Entfernen nach einem Kauf

Erfolgt durch den Besucher ein Kauf, so wollen wir ihm die Werbung für den Laufschuh nicht mehr weiter anzeigen. In diesem Falle fügen wir den Benutzer beim Kauf automatisiert (z.B. über ein Google Analytics Ereignis) einer zweiten Remarketing Liste hinzu. Bei der Auslieferung der Werbung geben wir dann an, dass diese nur an Benutzer ausgeliefert werden soll, welche in der Liste A aber nicht in der Liste B enthalten sind. Hier scheitern bereits biele Werbetreibende, indem sie nach einem Kauf dem Benutzer weiterhin die gleiche Werbung noch anzeigen!

Verknüpfung mit Google Analytics

Wer Remarketing nur im Zusammenhang mit Google Ads verwendet, dem empfehlen wir sehr, die Verknüpfung zum eigenen Google Analytics Konto zu machen. Erst damit wird Remarketing richtig stark: So ist das Hinzufügen eines Besuchers nicht nur aufgrund aufgerufener URLs möglich, sondern auch aufgrund selbst definierter Ereignisse. Ein solches Ereignis könnte z.B. sein, dass ein Besucher mindestens 5 Seiten einer bestimmten Produktekategorie aufgerufen, oder mindestens 3 Minuten auf der Webseite verweilt haben soll. Ebenfalls wären so auch Remarketing Anzeigen aufgrund des Standortes des Besuchers möglich - zum Beispiel um in der Anzeige gleich Bezug auf einen lokalen Shop in der Nähe des Besuchers zu nehmen.

Anwendungsbeispiele aus unserer Praxis

Die Möglichkeiten von Remarketing sind vielfältig, so zum Beispiel:

  • Repetitive Anzeigenschaltung nach Besuch der eigenen Webseite, um die Zielgruppe an den Besuch und die Produkte zu erinnern
  • Dynamische Remarketing-Anzeigen, bei welchen die angeschauten Produkte als dynamische Platzhalter im Anzeigentext wiederverwendet werden
  • Definition von Ereignissen mittels Google Analytics und spezifisches Remarketing aufgrund demografischer Daten des Users (Geschlecht, Alter, Interessen)
  • Besucher anvisieren, welche den Conversion Trichter frühzeitig verlassen haben (zum Beispiel ein verlassener Warenkorb ohne die Bestellung abzusenden). Diesen Besuchern kann eine Anzeige mit einem Rabatt auf den Warenkorb geschaltet werden, so dass sich diese doch noch für die Bestellung entscheiden.

Spezialanwendung: E-Mail Listen

Auch können Sie Remarketing Listen aufgrund von E-Mail Adressen erstellen, welche Sie in Adwords hochladen. Wenn der Besucher mit einem Google-Account und der entsprechenden E-Mail Adresse angemeldet ist, so erhält dieser Benutzer die auf ihn zugeschnittene Werbung ausgeliefert. So ist es möglich, dass sie genau identifizierten Benutzern Werbung aufschalten. Allerdings funktioniert das wirklich nur dann, wenn die Adresse die gleiche wie jene des Google Accounts des Besuchers ist.

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