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Gregor Favre

So testest du, ob deine E-Mails im Spam landen – und wie du es verhindern kannst

Es gibt wohl kaum etwas Ärgerlicheres, als wichtige E-Mails zu verschicken, nur um dann zu erfahren, dass sie im Spam-Ordner des Empfängers gelandet sind. Besonders für Unternehmen kann das schnell problematisch werden, da wichtige Nachrichten oder sogar Offerten untergehen. In diesem Blogpost zeigen wir dir, wie du überprüfen kannst, ob deine E-Mails als Spam eingestuft werden könnten, und wie du dieses Risiko minimierst. Wir werfen auch einen Blick auf die Themen SPF, DKIM und DMARC, die einen entscheidenden Einfluss auf die Zustellbarkeit deiner E-Mails haben.
Inhaltsverzeichnis

Warum landen E-Mails im Spam?

Bevor wir in die technischen Details einsteigen, solltest du zuerst verstehen, warum E-Mails überhaupt im Spam landen. Moderne E-Mail-Dienste nutzen verschiedene Filter, um unerwünschte Nachrichten von den Posteingängen der Benutzer fernzuhalten. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie z.B. der Inhalt der E-Mail, verdächtige Links oder die Herkunft der Nachricht. Wenn deine Domain oder IP-Adresse ein negatives Ansehen hat oder du zum Beispiel keine korrekten Authentifizierungseinträge verwendest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass deine E-Mail als Spam markiert wird.

Die Lösung: E-Mails vorab testen

Eine einfache Möglichkeit, das Risiko zu minimieren, dass deine E-Mails im Spam landen, ist, sie vorher zu testen. Wir empfehlen hierfür das Tool mail-tester.com. Mit diesem kostenlosen Tool kannst du überprüfen, wie E-Mail-Anbieter deine Nachrichten bewerten und ob deine E-Mail als potenzieller Spam eingestuft wird.

So funktioniert es:
  1. Gehe auf www.mail-tester.com
  2. Dort erhältst du eine temporäre E-Mail-Adresse angezeigt
  3. Versende die zu testende E-Mail an diese Adresse
  4. Nach dem Versand erhältst du eine Analyse, die dir zeigt, wie gut (oder schlecht) deine E-Mail bewertet wird.

Das Tool berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren wie den E-Mail-Inhalt selber, das Ansehen deiner Domain, die DKIM Signatur, SPF-Einträge, und so weiter.

Wenn du dann ein Newsletter-Tool wie Mautic oder Mailchimp(siehe unser Vergleich Mautic oder Mailchimp) verwendest, dann kannst du einen Testversand auf die angezeigte Mail-Adresse auslösen und dir dann das Ergebnis anzeigen lassen.

Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von 0 bis 10. Je näher du an der 10 dran bist, desto besser ist die Chance, dass deine E-Mail nicht im Spam landet. Ein niedriger Score weist auf Probleme hin, die du beheben solltest:

Die wichtigsten Säulen der E-Mail-Qualität

Um sicherzustellen, dass deine E-Mails nicht im Spam-Ordner landen, solltest du einige der angezeigten Techniken, sofern sie rot sind, unbedingt korrekt implementieren:

1. SPF (Sender Policy Framework)

SPF sorgt dafür, dass nur bestimmte Server berechtigt sind, E-Mails von deiner Domain zu senden. Mit einem korrekt eingerichteten SPF-Record im DNS deiner Domain gibst du an, welche Server E-Mails für dich versenden dürfen. Das schützt dich vor "Spoofing", bei dem ein Angreifer vorgibt, E-Mails in deinem Namen zu versenden. Der SPF-Eintrag ist schnell eingerichtet und meist hat dein Webhosting Provider hierfür eine Anleitung (siehe Cyon, Hostpoint, Metanet, Infomaniak).

2. DKIM (DomainKeys Identified Mail)

DKIM ist eine Art digitale Signatur, die sicherstellt, dass der Inhalt deiner E-Mail während des Versands nicht verändert wurde. Der Empfänger kann anhand dieser Signatur überprüfen, ob die Nachricht erstens tatsächlich von dir stammt und zweitens ob sie unverändert bei ihm angekommen ist. Wenn eine DKIM Signatur gültig ist, behandeln dies sehr viele Spam-Filter als ein Signal, eine E-Mail durchzulassen. Ist die Signatur hingegen falsch, ist das fast schon eine Garantie dafür, dass eine E-Mail im Spam landet. Hat man DKIM gar nicht erst eingerichtet, ist man irgendwo dazwischen. DKIM erfordert meistens eine Einrichtung durch einen Informatiker oder Hosting Anbieter, und man darf sich da keine Fehler erlauben - denn wie erwähnt, führt eine falsche Signatur, garantiert zur Abweisung.

3. DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting, and Conformance)

DMARC baut auf SPF und DKIM auf und hilft dabei, festzulegen, wie E-Mail-Anbieter mit Nachrichten umgehen sollen, die diesen Authentifizierungsprüfungen nicht standhalten. Mit DMARC kannst du Berichte z.B. per E-Mail darüber erhalten, wie deine Domain für den E-Mail-Versand genutzt wird, und sicherstellen, dass E-Mails, die deine Authentifizierungskriterien nicht erfüllen, blockiert oder in den Spam-Ordner verschoben werden. So kannst du zum Beispiel einrichten, dass wenn immer jemand in deinem Namen Mails versendet, der dies nicht darf, du per E-Mail benachrichtigt wirst. Tipp: DMARC ist oft Pflicht, wenn man DKIM im Einsatz hat - gewisse Mail-Empfänger weisen eine Nachricht sonst ab, wenn DMARC nicht konfiguriert ist, DKIM aber schon.

4. Blocklists

Es gibt im Web diverse Blockierlisten, das sind eine Art schwarze Listen von Absendern. Gerät man mal auf eine solche Liste, landet man fast mit Garantie künftig bei allen Empfängern in den Spam-Ordner. Manche Empfänger weisen Mails sogar direkt ab und es kommt bei dir einem Fehlermeldung zurück. Praktisch alle E-Mail-Diensteanbieter haben diese Blockierlisten abonniert und aktualisieren ihre Systeme in Echtzeit damit. Falls du auf einer Blockierliste drauf bist, fragst du am besten deinen Webhosting-Anbieter, ob er dagegen etwas unternehmen kann. Ein gutes Tool, um deine Domain abzufragen, ist dnsblcheck.de:

5. SpamAssassin Check

SpamAssassin ist ein weit verbreitet eingesetztes Antispam Tool, welches Opensource ist und eine Mail zahreichen (Hunderten) von Tests unterzieht. Jeder fehlgeschlagene Test, gibt eine bestimmte Punktzahl. Am Schluss werden alle Punkte addiert, und wenn diese über einem gewissen Schwellenwert liegen, wird eine Mail als Spam abgewiesen. Das ist übrigens ein Tool, welches auch wir (unter vielen anderen) bei unseren Kunden im Einsatz haben, um Spam-Nachrichten erfolgreich zu erkennen. Das Tool testet zum Beispiel die Art von Links in einer E-Mail, das Verhältnis von Bildern zu Texten, usw. Da das Tool Opensource ist, kann jeder das Tool auch verwenden, um eigene Mails zu testen. Das oben erwähnte Tool mail-tester.com unterzieht deine Mail übrigens auch gleich diesen Tests.

Was, wenn es doch nicht funktioniert?

Wenn all die obigen Massnahmen nichts nützen, dann kann es auch daran liegen, dass du von deiner E-Mail-Adresse aus zu viele Mails versendest, die ähnlich aussehen. Verschiedene Provider haben Systeme im Einsatz die sich untereinander melden, wenn eine Mail an sehr viele Empfänger raus geht. Das erhöht wieder (verständlicherweise) die Spam-Wahrscheinlichkeit. Doch es sind dabei auch Ausnahmen eingerichtet: so werden Massenmails von vertrauenswürdigen Maildiensten zum Beispiel trotzdem zugelassen. Dies deshalb, da solche kommerziellen Maildienste oft etwas für den Versand verrechnen, und somit für Spammer nicht attraktiv sind. Auch achten solche Maildienste peinlichst darauf, dass über sie keine Spam versendet werden - und wenn doch, droht die Account-Sperre. Gute solche Dienste, mit welchen wir Erfahrung haben, sind zum Beispiel:

Fazit

Es wäre ärgerlich, wenn deine E-Mails im Spam-Ordner landen – vor allem, wenn es vermeidbar ist. Es gibt diverse Tools mit denen du einfach überprüfen kannst, wie deine E-Mails bewertet werden und welche Verbesserungen du vornehmen solltest. Durch die Implementierung von SPF, DKIM und DMARC sorgst du zudem dafür, dass deine E-Mails sicher sind und die besten Chancen haben, im Posteingang deines Empfängers zu landen.

Teste deine E-Mails also unbedingt vor dem Versand und stelle sicher, dass alle Authentifizierungsprotokolle korrekt eingerichtet sind. So bleibt dein Unternehmen in den Posteingängen – und nicht im Spam.

Automatischer täglicher Check deines Auftritts bei uns

Übrigens: wenn du bei uns ein Service-Abo (CHF 25/Monat, Stand Mai 2025) hast, dann prüfen wir automatisiert 1x täglich deinen Auftritt auf die Punkte 1, 2, 3 und 4 oben (nebst zahlreichen anderen Checks wie nicht funktionierende Links, usw.). Insbesondere den Punkt 4 hat man ja nicht immer im Auge, und das kann von einem Tag auf den anderen ändern - auch bei grossen Providern. Wir informieren dich dann proaktiv, wenn es etwas zu tun gibt.

Autor dieses Posts

Seit meiner Jugend bin ich tief in der IT- und Web-Welt verwurzelt – schon damals war für mich klar, dass dieses spannende Universum mein Zuhause ist. Vor 20 Jahren habe ich den Schritt gewagt und INSOR gegründet, die inzwischen auf acht kreative Köpfe angewachsen ist. Gemeinsam realisieren wir digitale Projekte, die unsere Kunden begeistern. Wenn ich mich mal nicht in Codezeilen verliere, findest du mich wahrscheinlich auf einem Wanderweg in den Schweizer Bergen oder unterwegs in den schönsten Ecken unseres Landes.

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Fragen und Antworten zu diesem Post

k***@c***.ch schrieb am 22.04.2025 14:26:
Wie beeinflusst die Betreffzeile meiner E-Mail die Wahrscheinlichkeit, im Spam zu landen?
Unsere Antwort am 23.04. 15:44:

Die Betreffzeile spielt eine recht wichtige Rolle bei der Spam-Bewertung. Reisserische Formulierungen wie "Jetzt kaufen!", "Gratis!" oder "Dringend handeln!" alarmieren die Spamfilter mit hoher Wahrscheinlichkeit. Auch die Verwendung von Grossbuchstaben oder übermäßigen Satzzeichen (z. B. "!!!") sollte vermieden werden. Eine klare, sachliche und relevante Betreffzeile erhöht die Chance, dass deine E-Mail im Posteingang landet.

t***@k***.ch schrieb am 16.04.2025 15:15:
Welche Rolle spielt die Bild-zu-Text-Ratio in E-Mails hinsichtlich der Spam-Erkennung?
Unsere Antwort am 18.04. 14:21:

Ein hoher Anteil an Bildern im Vergleich zum Text kann Spamfilter tatsächlich misstrauisch machen, da Spammer oft Bilder verwenden, um die statistischen Textanalysen zu umgehen. Eine ausgewogene Mischung aus Text und Bildern ist empfehlenswert. Stelle sicher, dass deine E-Mail auch ohne Bilder verständlich ist und wichtige Informationen im Text enthalten sind.

s***@w***.com schrieb am 22.03.2025 14:30:
Dazu eine weiterführende Frage: Wie wirkt sich die Verwendung von URL-Shortenern (z. B. bit.ly) auf die Spam-Bewertung meiner E-Mails aus?
Unsere Antwort am 23.03. 14:49:

URL-Shortener können von Spamfiltern als verdächtig eingestuft werden, da sie die tatsächliche Zieladresse verschleiern. Dies kann das Vertrauen der Filter in deine E-Mail verringern. Es ist besser, vollständige und transparente URLs zu verwenden, insbesondere wenn sie auf vertrauenswürdige Domains verweisen. Uns sind allerdings keine Fälle bekannt von Mails, die nur wegen URL-Shortener abgewiesen wurden. Wenn eine Mail aber ohnehin schon als sehr verdächtig eingestuft wird, kann eine verschleierte URL am Schluss den Ausschlag geben, dass sie dann definitiv als Spam behandelt wird.

g***@p***.ch schrieb am 15.03.2025 11:31:
Wie kann ich als kleines Unternehmen sicherstellen, dass meine Domain langfristig für den E-Mail-Versand gut funktioniert (Ansehen der Domain wie in eurem Blog-Post erwähnt)?  
Unsere Antwort am 16.03. 16:12:

Um das Ansehen (Reputation) deiner Domain dauerhaft hoch zu halten, solltest du einige Punkte beachten: Versende E-Mails nur an Empfänger, die ausdrücklich zugestimmt haben (Double-Opt-in), und achte auf eine geringe Bounce-Rate (Fehlermeldungen). Technisch solltest du SPF, DKIM und DMARC korrekt einrichten und regelmässig überprüfen. Zudem lohnt es sich, auf eine saubere Versandhistorie zu achten: keine plötzlichen Massenmailings, stattdessen konstante Versandmuster und qualitativ hochwertige Inhalte. Auch die regelmässige Überprüfung auf Blacklist-Einträge sowie ein Monitoring der Zustellrate helfen dir, frühzeitig Probleme zu erkennen und zu handeln.

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